Fazit
Sehr ausgewogenes Design. Einer der besseren in Deutschland.
Reisegolfer
7
Linksgolfer
5.5
Pluspunkte
Gute Mischung aus kurzen und langen Par 4
Sehr gute Par 3
Spannende Bunker
Negativpunkte
6.3

Als Reisegolfer muss man ja jede Gelegenheit nutzen, um neue Plätze kennen zu lernen. So haben wir einen Besuch bei Freunden in Berlin über Pfingsten mit einer Runde auf einem netten Platz verbunden. Meine Wahl für dieses Mal fiel auf den Südplatz des GCC Seddiner See. Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, kam mir die Gegend recht luxuriös vor. Kurz nach der Abfahrt waren wir mit einem Mal in einer Villengegend, die wir so dort nicht erwartet hätten. Grob aufgebaut wie ein Golf Development in den Staaten, war dort eine Luxusvilla neben der anderen – darunter auch das aus “4 Blocks” bekannte Haus von Toni Hamady.

Als wir nach kurvenreicher Fahrt endlich das Clubhaus vom Seddiner See erreicht hatten, waren wir schon etwas beeindruckt. Das schöne, hufeisenförmige Clubhaus erinnert ein wenig an ein modernes Gutshaus erinnerte. Da hat jemand richtig Geld investiert. Am Sekretariat wurden wir nett empfangen und nach Zahlung des Greenfees ging es dann erstmal auf die Range.

Der Club hat zwei Plätze. Den Nord– und eben den Südplatz, um den es hier geht. Für ihn wurde die Firma von Robert Trent Jones II engagiert, der als ausführenden Architekten keinen Geringeren als den späteren Kingsbarns-Designer Kyle Philipps einsetzte. Die Firma von Trent Jones hat ja nun auch ihren Preis. Soweit ich erfahren konnte, ist dies auch der einzige von ihr gebaute Platz in Deutschland. Weltweit hat Trent Jones bisher etwa 200 Plätze entworfen. Über seinen Vater gibt es den Spruch, dass die Sonne auf einem von ihm designten Kurs niemals untergeht. Daddy hat sogar rund 500 Kurse auf seinem Konto. Das ist schon eine Hausnummer.

Nun aber zum Südplatz im Seddiner See selber. Es handelt sich um ein Par 72, das mit 6046 Metern von Gelb (5514, von Rot) auch machbar ist. Was einem auf den ersten Blick auffällt, ist die Masse an Bunkern. Schaut einfach mal bei Google Earth. Ich habe nicht genau gezählt (wollte ja auch spielen), aber an die hundert werden es wohl sein. Wir nannten die Bunker wegen ihrer Form später immer Kleeblattbunker. Es war auf jeden Fall beeindruckend und bleibt nachhaltig im Gedächtnis.

Vom Design her fand ich den Platz recht gut. Er war gut in die Landschaft eingefügt und er ist für Spieler von verschiedener Spielstärke spielbar. Die Mischung passte. Die Par 3-Löcher waren gut, und die Par 4 Löcher waren von der Länge her ausgewogen (lange und kürzere). Aber vor allen Dingen waren die Par 5 Löcher ganz nach meinem Geschmack. An einem guten Tag konnte ich als Shorthitter mit 3 Schlägen aufs Grün kommen. Und das ist doch schon was Feines für einen wie mich.

Gleich der Auftakt ist so ein Drei-Shotter, bei dem man sich um die Bunker herummanövrieren muss und nach 479 Metern ein erhöhtes Grün erreicht. Im Anschluss kommt zum ersten von vielen Malen Wasser ins Spiel, da das kurze Par 4 rechts von Drivedistanz bis zum Grün verteidigt wird. Und auch beim ersten Par 3 – von Gelb immerhin 181 Meter – muss Wasser überwunden werden. Die Front 9 gehen im Anschluss anspruchsvoll, aber fair weiter, bis man an Bahn 9 das Herzstück des Platzes erreicht. Die Grüns der 9 und 18 bilden ein exzellentes Doppelgrün, das hinter einem kleinen See liegt. Wer das LET-Event gesehen hat, erinnert sich sicherlich, dass Siegerin Maja Stark hier an der 18 das Turnier fast mit Eagle beendete.

Auch die Back 9 warten mit einigen Highlights auf. In Erinnerung bleibt insbesondere der Abschnitt ab der 13. Das 435 Meter kurze Par 5 bewegt sich im Dogleg nach rechts und überzeugt mit strategisch stark eingesetzten Bunkern. Und aggressive Spieler müssen mit einem schmalen Grün, zwei Bunkern und Wasser rechts klarkommen. Bahn 14 und 15 sind kurze Par 4s (328/310 Meter), die sich als Doglegs nach links um den selben See bewegen. Und die 17 ist ein Par 3 (153 Meter) mit extrem schmalem Grün, das die Proetten der LET reihenweise zur Verzweiflung brachte.

Neben dem sportlichen Anspruch überzeugt aber auch die Symbiose aus Golfplatz und Natur. Wenn man nach Loch 1 hinter dem Wäldchen verschwunden ist und das Clubhaus nicht mehr sieht, kommt man sich etwas vor wie in einem Naturschutzgebiet. Man hatte auch einige Stangen mit “Sitzplatz” für anwesende Raubvögel aufgestellt. Diese haben wir leider nicht entdeckt. Beobachtung von meinem Spiel war vielleicht nicht ganz oben auf der Agenda der lieben Vögel. Aber was soll’s. Ich kann mir gut vorstellen, dass Tiere sich hier sehr wohl fühlen. Für seine Bemühungen wurde der Club vom DGV sogar mit einer Goldurkunde ausgezeichnet.

Zuletzt gespielt am: 29. Juni 2022

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