Week in Review: Ausgabe 2/2012

Wagner, P.I.

Der Gesichtsschmuck passte zum Austragungsort. Schließlich hat die hawaiianische Insel Oahu den berühmtesten Schnauzbartträger der Fernsehgeschichte hervorgebracht: Thomas Magnum. Wo also kann man mit einem Schnauzer besser den größten Sieg seiner Karriere feiern als bei der Sony Open. Es war allerdings weniger Vorherbestimmung als Faulheit, die für diese Parallele sorgte. Um Thanksgiving hörte Johnson Wagner auf sich zu rasieren und “wollte diese ganze Anstrengung nicht einfach so wegwerfen, da ich nie viel Gesichtsbehaarung hatte”, erklärte der glückliche Gewinner. Jetzt wird er sich natürlich erst mal nicht von seinem Pornobalken trennen, zumindest bis zum Masters bleibt er dran – trotz aller Nebeneffekte. “Meine Frau hasst ihn”, erklärte der 31-Jährige, der von seinen Freunden mittlerweile nicht mehr Johnson sondern Juan gerufen wird, weil der Schnauzer ihn wie einen Latino wirken lässt.

Dazed and Confused

Für Tim Finchem muss es der absolute Albtraum gewesen sein. Schließlich ist der Commissioner – der gerade eine Vertragsverlängerung bis 2016 erhielt – so um das saubere Image der PGA Tour besorgt, dass er verhängte Strafen gegen die Spieler nicht veröffentlicht. Doch dann ließen Golf-Channel-Reporterin Kelly Tilghman und der Führende der Sony Open, Matt Every, eine Bombe platzen. 2010 wurde Every für drei Monate von der PGA Tour gesperrt, weil er während der John Deere Classic verhaftet wurde als aus seinem Zimmer Marihuana-Duft kam. Es kam zu keiner Anklage, aber aufgrund des “für Profis ungebührlichen Verhaltens” schritt die PGA Tour ein und sorgte so mit dafür, dass er seine Karte verlor. Eine Story, die sich Tilghman natürlich nicht entgehen ließ und den sichtlich unvorbereiteten Every darauf ansprach. Der wand sich zwar, sagte aber daraufhin erfrischend ehrlich seine Meinung, die beinhaltete, dass er nicht Freundschaften beenden würde nur weil jemand Marihuana raucht und dass es auf der PGA Tour viel schlimmere Dinge geben würde, als das, für was man ihn kurzzeitig verhaftet hat. Tilghman ließ sich die Chance entgehen nachzufragen welche, aber die PR-Maschine der PGA Tour lief auch schon so auf Hochtouren. Videos wurden von YouTube entfernt (nur vom TV abgefilmte wie diese hier) sind noch zu finden und Abschriften auf pgatour.com wurden um die kontroversen Aussagen zensiert – ein Umstand, den man mit einer Entschuldigung korrigierte nachdem die Medien davon Wind bekamen. Dennoch war es eine Blamage für alle Beteiligten.

Sabbatini vs. Singh

Der Südafrikaner Rory Sabbatini gilt als eine der größten Vollpfeifen auf der PGA Tour. Doch bei der Sony Open erwies er sich tatsächlich als Sympathieträger in seinem Flight. Wie die New York Times berichtet, kam es zwischen Sabbatini und Vijay Singh zu einer lautstarken Auseinandersetzung, die von dem Mann von den Fiji-Inseln ausgelöst wurde. Nach einem verschobenen Par-Putt attackierte Singh den Caddie von Sabbatini weil dieser sich während seines Putts bewegt haben soll. Sabbatini sprang seinem Mann zur Seite, woraufhin der ehemalige Weltranglistenerste eine riesige Schimpftirade los ließ, die es – laut Aussage von Turnierhelfern – zuvor noch nicht gegeben haben soll. Ob Sabbatini eine Beschwerde an die PGA Tour schicken würde, ließ er offen.

Das perfekte Profi Dinner

Es ist eine Tradition, die zum Masters gehört wie die Vergabe des grünen Jacketts: Das Champions-Dinner vor Beginn des Turniers. Der jeweilige Sieger des Vorjahres gibt dabei eine Wunschliste an die Küche, die meist eine Hommage an seine Herkunft ist. So ließ Tiger Woods Cheeseburger servieren und Bernhard Langer ein Wiener Schnitzel. Auch der aktuelle Titelverteidiger Charl Schwartzel hat sich schon seine Gedanken gemacht und würde gern “Braai” auf das Menü setzen, mit einem besonderen Twist: er will es selber zubereiten. Denn Braai ist die südafrikanische Bezeichnung für Barbeque und Schwartzel hat den Antrag gestellt unter dem alten Eichenbaum am Augusta-Clubhaus Lammkeule, Filet und Boerewors auf den Grill schmeißen zu dürfen, wobei das Filet in einer selbst hergestellten Marinade eingelegt werden soll. Ob das mit den Traditionen von Augusta vereinbar ist?

Pa-Pa-Pa-Pokerface, Pa-Pa-Pokerface

Für Sergio Garcia hieß es in der letzten Woche nicht PGA sondern PCA. Für ein Startgeld von 10.000 Dollar nahm der Spanier am Pokerstars Caribbean Adventure auf den Bahamas teil. Insgesamt 1072 Spieler stritten sich um ein Preisgeld in der Höhe eines Siegs bei der Players Championship: 1,7 Millionen Dollar warteten auf den Gewinner. Garcia zog sich dabei äußerst achtbar aus der Affäre und schaffte es immerhin bin in den vierten Tag, wo er dann als 51. ausschied. Sein Lohn: 35.000 Dollar. Um das bei seinem hauptberuflichen Saisonauftakt, der Abu Dhabi Championship zu erreichen, müsste er fast schon in die Top 10 kommen.

Dawson’s Tweak

Erst kürzlich wählte das Golf Magazin Royal Portrush auf Platz 14 der besten Golfplätze der Welt, und auch bei den Kollegen von Golf Digest taucht das nordirische Schmuckstück immer weit vorne auf. Doch kein Platz ist zu schön als dass ihn ein Schreibtischtäter nicht völlig verhunzen noch schöner machen könnte. In einem Interview erzählte R&A-Chef Peter Dawson was man an diesem altehrwürdigen Platz ändern müsse, bevor die Open Championship nach über 60 Jahren wieder dorthin zurückkehren könnte. Neben einem Standort für die Zeltstadt würde man auch etliche Löcher verändern, einige wie Bahn 7 sogar grundlegend. Vielleicht ist es doch besser wenn die Open ihrer bisherigen Rotation treu bleibt und nicht noch weitere Plätze “saniert”.

Aaaand…he’s back

Nach zehn Jahren Pause kehrt Tiger Woods zum Pro-Am-Turnier in Pebble Beach zurück. Als er 1997 das erste Mal bei dem Event antrat, sorgte er für Zuschauerrekorde – nicht zuletzt weil ihn die Turnierveranstalter clevererweise in einen Flight mit “Tin Cup” gesteckt hatten. Auch 1999 durfte Woods wieder mit Kevin Costner ran, danach spielte er mit seinem langjährigen Kumpel Jerry Chang in einem Team und holte 2000 den Einzeltitel sowie 2001 den Teamtitel. Doch 2002 sagte er dem Event Lebewohl weil ihm der Trubel zu viel wurde und angeblich auch die Qualität der Plätze nachließ. Dass 2009 der bei Spielern verhasste Poppy Hills aus der Rotation fiel und durch den Monterey Peninsula Country Club ersetzt wurde war – so munkelt man – auch eine Maßnahme um wieder mehr Spitzenspieler (sprich: Woods) anzulocken. Mit Erfolg. Unterstützt durch eine Kollision im Terminkalender von European Tour und PGA TOur beginnt Woods seine Saison in den USA 2012 nicht bei der Farmers Insurance Open sondern hier – und erfüllt damit gleich zu Beginn des Jahres seine im letzten Jahr geäußerte Ankündigung jedes Jahr ein Turnier zu spielen bei dem er normalerweise nicht zu finden ist. Auch sein Pro-Am-Partner steht schon fest: Tony Romo, Quarterback der Dallas Cowboys. Der hatte viel Zeit zum trainieren nachdem sein Team von New York (GO GIANTS!) aus den Playoff-Rängen gekickt wurde.

Tweet for Jobs

Da behaupte noch mal einer Social Media sein ein unnützes Spielzeug. Jason Gore hat sich dank Twitter nämlich einen Startplatz bei der Northern Turst Open gesichert. Der Südkalifornier und ehemalige PGA-Tour-Sieger wollte um jeden Preis bei seinem Heimatturnier antreten und hatte sich bereits für die Montags-Qualifikation angemeldet, hoffte aber noch auf eine Sponsoreneinladung wie er in Tweet verlauten ließ. Einer seiner Follower bei Twitter startete darauf eine Social Media Kampagne um Gore seinen Wunsch zu erfüllen. Mit Erfolg: Turnierdirektor Jerry West gab ihm die Einladung, fügte aber hinzu, dass Gore sie ohnehin bekommen hätte und die Twitter-Kampagne nur seine Entscheidung bestätigen würde. Klar, sonst würde ja in Zukunft jeder auf die Idee kommen, sich so in Turniere zu manövrieren.

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