Die besten Spieler ohne Major: Platz 10-6

20: Tommy Jacobs
19: Luke Donald
18: Steve Stricker
17: Chad Campbell
16: Dan Pohl

15: Loren Roberts
14: Phil Rodgers
13: Kenny Perry
12: Al Espinosa
11: Chris DiMarco

Platz 10: Mike Brady


Wie zuvor schon bei Al Espinosa kann man darüber diskutieren, ob Mike Brady angesichts seiner Spielmöglichkeiten zu gering eingestuft ist. Das Masters erlebte der 1887 geborene Brady nur als Zuschauer, den beschwerlichen Weg über den großen Teich zur Open hat er sich nie angetan, und selbst die PGA Championship nahm erst im zehnten Jahr seiner Karriere ihren Lauf. Nimmt man dann noch hinzu, dass zwei Jahre wegen des Ersten Weltkriegs wegfielen, startete Brady nur in 27 Majors und neun davon beendete er in den Top 10 – allesamt U.S. Open. Gleich zwei Mal unterlag er dabei erst im Playoff. 1911 spielte Brady im 18-Loch-Playoff eine 82 gegenüber der 80 von John McDermott, 1919 lag er nach einer 78 sogar nur einen Schlag hinter Walter Hagen, der zuvor in der Schlussrunde fünf Schläge Rückstand wett gemacht hatte.

Platz 9: Scott Hoch


Scott Hoch ist einigen Golf-Fans vermutlich noch ein Begriff, immerhin spielte er in zwei Ryder Cups. In den Top 10 hätten ihn aber wahrscheinlich nur die wenigsten vermutet. Tatsächlich haben aber nur zwei Spieler mehr Top-Ten-Ergebnisse in Majors eingefahren als der Mann aus Florida. Berühmt wurde er 1989 als er im Masters-Playoff gegen Nick Faldo einen Kurzputt zum Sieg verschob und am Ende das Nachsehen hatte. So nah kam er dem Majorsieg nie wieder obwohl danach noch 13 weitere Top Tens folgten. Eine davon kam sogar in der Open Championship, die Hoch den längsten Teil seiner Karriere mied. Grund: Seine Einstellung zum Linksgolf, die er offenbarte als er den heiligen Old Course von St. Andrews als größten Murks überhaupt bezeichnete, den man besser vom Grün zum Tee spielen sollte.

Platz 8b: Jeff Maggert


Die Players Championship 2013 war fast symptomatisch für die Karriere von Jeff Maggert. Völlig überraschend spielte der 49-Jährige um den Sieg mit – nur um ihn dann mit einem Wasserball an der 17 zu verspielen. Insgesamt 13 Mal landete der Texaner bei Majors in den Top 10. Wobei das seine Leistungen sogar noch etwas unterverkauft, denn zwölf Mal war er sogar unter den Top 7 und bei allen vier Major hatte er mindestens einen fünften Platz. Allerdings war er nie besser als Dritter und hatte bei seinen meisten Spitzenresultaten zu keiner Zeit eine ernsthafte Siegchance – außer beim Masters 2003. Am Sonntag ging er mit zwei Schlägen Vorsprung auf die letzten 18 Löcher, schoss sich mit einem Triplebogey an der 3 und und einer 8 an der legendären 12 aus dem Titelrennen. Dennoch verewigte Maggert sich in der Major-Geschichte: als einziger Spieler, dem zwei Albatrosse in seiner Karriere gelangen: beim Masters 1994 und der Open Championship 2001.

Platz 8a: Bobby Cruickshank


Nur drei Open Championships absolvierte Cruickshank im Lauf seiner Karriere – obwohl er Schotte war. Nach traumatischen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg wanderte Cruickshank 1921 mit seiner Ehefrau in die USA aus. Er hinterließ sofort bleibenden Eindruck. 1922 und 1923 scheiterte er im Halbfinale der PGA Championship (wie bei der U.S. Open 1932) am späteren Sieger Gene Sarazen und dazwischen verlor er bei der U.S. Open im Playoff gegen eine andere Legende, Bobby Jones, mit 78:76 Schlägen. Unvergesslich machte sich Cruickshank aber bei der U.S. Open 1934. Sieben Löcher vor Schluss in Führung liegend, schlug er einen Ball Richtung Wasser, der von einem Stein gerettet wurde. Vor Freude warf er seinen Schläger in die Luft – und holte sich eine saftige Beule dabei. Die letzten sieben Löcher spielte er mit Gehirnerschütterung und wurde nur Dritter. Bereut hat er es nicht. In einem Interview auf seine fehlenden Titel angesprochen gab er sich gleichgültig: “Wenn Du gewinnst, gewinnst Du. Wenn nicht, dann nicht. Es ist Schicksal.”

Platz 7: Bruce Crampton


Unter den vielen enttäuschenden australischen Major-Geschichten ist Bruce Crampton vermutlich die tragischste. Denn anders als Greg Norman oder Adam Scott konnte sich Crampton mit keinem einzigen Major trösten. Gleich vier Mal musste sich der Mann aus Sydney mit dem zweiten Platz begnügen – und alles nur wegen eines einzigen Gegners. Beim Masters und der U.S. Open 1972 sowie bei den PGA Championships 1973 und 1975 musste der Zweitplatzierte Crampton zusehen, wie ihm Jack Nicklaus den Titel vor der Nase weg schnappte. Sogar bei der PGA Championship 1963, wo Crampton den dritten Platz belegte, holte der Golden Bear die Wannamaker-Trophy. Der bittere Running Gag endete noch nicht einmal als die beiden ins Senioren-Alter kamen. 1991 belegte der Aussie-Unglücksvogel bei der Senior PGA Championship Platz zwei. Der Gewinner wie immer: Jack Nicklaus.

Platz 6: Colin Montgomerie


Gestern wurde Colin Montgomerie in die World Golf Hall of Fame aufgenommen. Eine kontroverse Wahl, denn nicht wenige argumentieren, dass man ohne Majorsieg nichts in der Hall of Fame zu suchen hat. Viel schlimmer ist jedoch, dass sich in den noch fehlenden Top 5 dieser Liste zwei Spieler finden, die weiterhin nicht in der Hall of Fame zu finden sind. Aber dazu kommen wir noch. Was man Monti aber auf keinen Fall nehmen kann, ist die Tatsache, dass kein anderer Spieler so viele zweite Plätze bei Majors hatte ohne zu siegen. Gleich fünf Mal erwischte es den Schotten – einzig beim Masters kam er nie über den achten Platz hinaus. Dafür ging der europäische Ryder-Cup-Held als tragischste Figur in die U.S.-Open-Geschichte ein. Der dritte Platz 1992 war noch als Erfolg zu sehen, weil er sich mit einer exzellenten Schlussrunde nach vorne spielte. 1994 begann dann jedoch das Übel. Mit einer 78 verspielte er gegen Ernie Els und Loren Roberts seine Siegchance erst im Playoff (wie auch bei der PGA Championship 1995 gegen Steve Elkington), 1997 kostete ihm dann ein einziges Loch nicht nur den Sieg sondern auch die Spitze der Weltrangliste. Vier Mal spielte Montgomerie das 17. Loch des Congressional Country Club. Vier Mal verließ er das Grün mit einem Bogey. Am Ende lag er einen Schlag hinter Ernie Els. Es war seiner Meinung nach die bitterste Niederlage seiner Karriere, obwohl jeder andere Golf-Fan diese neun Jahre später ansiedeln würde. Mit einem Par am letzten Loch in Winged Foot hätte Monti den begehrten U.S.-Open-Titel geholt, mit einem Bogey sich ins Playoff gegen Geoff Ogilvy gerettet. Stattdessen wurde es das Doppelbogey.

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