Eine Runde Golf am 23. Januar

Sechs Grad Celsius unter Null. Ein eiskalter Wind, der die Temperaturen wie -15°C anfühlen lässt. Und noch immer liegen überall die letzten Überreste des Schnees. Was gibt es da schöneres als eine Runde Golf zu spielen? Also schnell die sieben Sachen gepackt und auf zum Golfplatz. Dort angekommen stehen genau drei Autos: Der ehemalige Clubmeister und die beiden Pros, die dick eingemümmelt über die Anlage laufen und offensichtlich einen dritten Mann zum Skat suchen. Auf der Driving Range dann eine Überraschung: zehn Gestalten stehen dort mitten im eisigen Wind. Gibt es etwa ein Turnier heute?

Mitnichten: Beim näheren Hinsehen entpuppen sie sich als die traurigen Überbleibsel des Schneemann-Bauwettbewerbs des vergangenen Wochenendes. Na gut, schnappe ich mir halt den Pro meines Vertrauens um den eingerosteten Schwung zu überprüfen. Dessen Reaktion auf das Jobangebot ist eine Mischung aus freudiger Aussicht auf zusätzliche Einnahmen und blankem Entsetzen über die Aussicht, eine halbe Stunde in der Kälte rumstehen zu müssen. Dann also mal los. Pitching Wedge? Funktioniert. Eisen 7? Wunderbar. Holz 3? Nun ja, sagen wir es mal so. Wenn der Schneemann zehn Meter vor der Abschlagmatte eine reale Person gewesen wäre: Die Familienplanung hätte er sich abschminken können. Aber mit einigen kleinen Korrekturen kriegt der Pro auch das wieder hin: der Frühling kann kommen. Und dann geschieht plötzlich ein Wunder: Eine weitere verwirrte Gestalt stolpert auf die Driving Range. Was folgt, ist das typische Gespräch unter den ganz hoffnungslosen Fällen:

“Moin.”
“Moin.”
“Wollen wir noch ein paar Loch gehen?”
“Och, warum nicht. Ich hab da zwischen dem Schnee schon ein paar Flecken Fairway gesehen. Da geht was”.

Am ersten Tee dann die Realisation, dass man dann doch nicht so gut präpariert ist, wie man gehofft hat. Die Wintertees sind ebenso daheim geblieben, wie die farbigen Bälle – da ist der Spielpartner mit seinem orangen Spielgerät doch deutlich besser vorbereitet. An dieser Stelle folgt für gewöhnlich die hämische Frage, ob der andere denn immer in der Golf-Damenabteilung einkauft – doch diese bleibt beim Gedanken an die zwei langen Unterhosen Lagen Funktionswäsche unter der Golfhose im Halse stecken. Also Klappe halten und mit Leistung glänzen. Und tatsächlich steht nach 5 Loch (auf Wintergrüns gespielt) ein Ergebnis von zwei über Par zu Buche – und die schöne Realisation, dass Golf einfach bei jedem Wetter ein saugeiler Sport ist.

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