Week in Review: Ausgabe 17/2012

Der schon wieder

163 Starts brauchte Jason Dufner um seinen ersten Sieg auf der PGA Tour einzufahren. Bis zu seinem zweiten Sieg brauchte er nur zwei. Drei Wochen nach seinem Triumph bei der Zurich Classic behielt der 35-Jährige auch bei der Byron Nelson Championship die Oberhand. Jahrelang bekannt dafür, jede noch so sichere Führung verspielen zu können, scheint Dufner jetzt echte Closer-Qualitäten bekommen zu haben – auch wenn er nur unter kräftiger Mithilfe von J.J. Henry gewann, der in Führung liegend an Loch 17 das große Zittern bekam. Dabei sah es anfangs so aus als hätte Dufner seine Nervenschwäche doch noch nicht überwunden. Gleich zu Beginn der Runde leistete er sich zwei Bogeys und gab die Führung wieder ab. Doch wer an der 18 einen 8-Meter-Putt zum Sieg lochen kann, hat die letzten Zweifel an der mentalen Sträke beseitigt – und dürfte damit auch einer der ersten festen Kandidaten für das amerikanische Ryder Cup Team sein.

Brandt-heiß

Hier im Hause Linksgolfer wussten wir schon immer, dass Brandt Snedeker die lässigste Sau im Profizirkus ist. Aber jetzt hat er es auch allen anderen bewiesen. Zuerst einmal verdient sich der Amerikaner höchste Anerkennung dafür, dass er überhaupt einen Reisepass besitzt und sich nicht wie seine US-Kollegen in die Hose macht ins Ausland zu reisen. Nachdem er bereits beim World Cup für seine unwilligen Landsmänner einspringen musste, tat er dies auch bei der World Match Play Championship. Eine Entscheidung, die ihn jede Menge Nerven gekostet haben muss, denn bei der Anreise erlitt ein Mitpassagier einen Herzinfarkt und die Maschine musste irgendwo auf den Azoren notlanden. Nach viertündigem Aufenthalt auf der Rollbahn ging es dann endlich weiter nach Spanien. Zumindet für Brandt Snedeker, sein Gepäck hingegen hatten offensichtlich keine Lust und ging verschollen. Was machte Snedeker? Er lieh sich den Ersatz-Driver von John Senden, lieh sich im Pro-Shop einen Putter und einen Eisensatz mit falscher Länge und Lie-Winkel und nahm mit zehn Schlägern im Bag und Turnschuhen an den Füßen mal eben so Thomas Björn die ersten drei Löcher ab. Dann kam sein Gepäck an und Snedeker stockte sein Bag um sein langes Werkzeug auf. Am Ende siegte er locker mit 5&4.

Paul Lawrie jubiliert

Bei der World Match Play Championship verbesserte Paul Lawrie nicht nur seine Chancen auf eine Teilnahme am diesjährigen Ryder Cup, er feierte auch noch seinen Einzug in den elitären 500er-Club der European Tour. Als 22. Spieler überhaupt hat er es auf 500 Turnierteilnahmen gebracht. Als Lohn für die Anstrengungen gab es einen gravierten Eiskühler. Leider hält es die European Tour nicht für nötig die komplette Liste aller 500er zu veröffentlichen, so dass ich mir die Mitglieder selber zusammensuchen musste. Auf 21 bin ich gekommen. Wer mir den 22. nachliefert, bekommt einen Eiswürfel. Hier also der nicht ganz vollständige 500er Club. Nächste Kandidaten auf eine Mitgliedschaft sind übrigens Darren Clarke und Thomas Levet, die bisher 473 Starts haben:

  • 706 Sam Torrance
  • 675 Barry Lane
  • 606 Roger Chapman
  • 596 Eamonn Darcy
  • 596 Malcolm Mackenzie
  • 591 Peter Baker
  • 586 Des Smyth
  • 585 Gordon Brand Jr
  • 581 Santiago Luna
  • 579 Miguel Angel Jimenez
  • 577 Paul Broadhurst
  • 568 Colin Montgomerie
  • 552 Mark James
  • 542 Mark Mouland
  • 531 Miguel Angel Martin
  • 525 Carl Mason
  • 515 Paul McGinley
  • 515 Phillip Price
  • 511 Mark Roe
  • 510 Ian Woosnam
  • 500 Paul Lawrie

Zahltag

Ben Curtis hatte in dieser Woche mal spielfrei. Das konnte sich der ehemalige Open Champion auch erlauben. In den letzten vier Wochen davor gewann er die Texas Open, beendete die Zurich Classic auf Platz 13 (Versager!), wurde 5. bei der Wells Fargo Championship und verpasste den Sieg bei der altehrwürdigen Players Championship nur um einen Platz. Für diese 16 Tage Arbeit bekam der Mann, der am Samstag seinen 35. Geburtstag feiert, 2.035.126 US-Dollar – mehr Geld als er in den drei Jahren davor eingespielt hat.
Auch für Alex Cejka waren die letzten Turniere profitabel. Zwar bekam er für seine zwei geschafften Cuts in Folge “nur” 121.000 Dollar, aber das ist mehr als er im gesamten Jahr davor an Preisgeld auf der PGA Tour kassiert hat.

Open-Qualifikanten

Matteo Manassero klebt irgendwie die Scheiße am Schläger. Im vergangenen Jahr verpasste er einige Major-Starts weil er zum Qualifizierungszeitraum immer um ein-zwei Plätze an den Top 50 der Welt vorbeischrammte. Jetzt stand wieder ein Qualifikationstermin an und dieses Mal konnten sogar die Top 60 der Welt für die U.S. Open packen. Und was passierte? Manassero, letzte Woche noch auf Platz 60 gelistet, wurde natürlich wieder einmal aus den Rängen gestoßen. Rafael Cabrera-Bello nutzte die Gunst der Stunde bei der World Match Play Championship und sprang in die Top 60 und damit in das Starterfeld im Olympic Club.
Auch für die Open Championship gab es eine Qualifikation. Das Internation Final Qualifying für Amerika stand an und einer machte von Anfang an klar, dass er seinem Nachnamen alle Ehre machen und im englischen Royal Lytham & St. Annes spielen will: Harris English, der mit einer 60 in der ersten Runde einen neuen Platzrekord im texanischen Gleneagles Country Club aufstellte und sich weit von den Verfolgern absetzte. Mit Rookie English, der am Ende 123 Schläge für die zwei Runden brauchte, qualifizierten sich der Engländer Greg Owen, Stephen Ames, Andres Romero, Justin Hicks aus den USA sowie Bob Estes, Daniel Chopra und James Driscoll, die im Playoff die Oberhand gegen den Schotten Russell Knox behielten. Um einen Schlag verpasst hat das Playoff leider das Montags-Qualifikations-Wundekrind Patrick Reed. Zu den prominentesten Gescheiterten gehören Ryan Moore, Tommy Gainey, Kevin Streelman, Charley Hoffman, Nick O’Hern, Vaughn Taylor, Jeff Overton, John Rollins, Camilo Villegas, Ryan Palmer, Jhonattan Vegas und Henrik Stenson.

Hoon gesucht

Seit einigen Wochen spielt auf der PGA Tour ein junger Südkoreaner namens Sung Kang. Wer ist dieser Mann und wo hat er bloß seine Tourkarte gewonnen? Die Antwort ist ganz einfach: Hinter dem 24-Jährigen steckt Sunghoon Kang, seit 2011 Inhaber der Spielberechtigung auf der PGA Tour und zwischenzeitig mal in den Top 150 der Welt geführt. Seit drei Wochen ist Kang jetzt mit selbstzensiertem Namen unterwegs – um es den amerikanischen Medien Recht zu machen. “Mein Name ist schwierig auszusprechen und ihr versucht es nicht mal es richtig zu machen”, erklärte er sich bei der Players Championship sarkastisch gegenüber den Reportern, “also habe ich ihn für Euch geändert.”

Rückkehr eines Dauerinvaliden

Joey Snyder III ist zurück. Bei der Byron Nelson Championship gab der 38-Jährige nach sechs Jahren Pause seine Rückkehr auf der PGA Tour. Zuletzt hatte er am 5.März 2006 bei der Ford Championship in Doral aufgeteet. Seither hat er eine Odyssee an Verletzungen, Fehldiagnosen und Krankheiten hinter sich, die ihn bei seinen Kollegen schon unter Verdacht brachten er würde sich durchschnorren, da es für Verletzte auf der PGA Tour aus der Vorsorgekasse Zahlungen gibt. Eine Art Hartz IV für Profigolfer, die PGA-Tour-Commissioner Deane Beman einst einführte. Jason Sobel vom Golf Channel hat ein lesenswertes Kurzporträt über die Leidensgeschichte von Synder verfasst.

Cabrera goes Canada!

Angel Cabrera hatte keine guten zwei Jahre. In der Weltrangliste wurde er bis auf Platz 178 durchgereicht und bei seinen letzten 21 Starts erreichte er 12 Mal nicht das Wochenende. Aber dass ein zweifacher Major-Sieger jetzt auf der unterklassigen Canadian Tour anheuern muss, ist schon sehr ungewöhnlich. Und dass er sich die Karte über die Qualifying-School verdienen musste, noch mehr. Moment. Das war gar nicht El Pato? Tatsächlich, denn hinter dem Qualifikaten steckt Angel Cabrera Jr., Sohn des Masters- und U.S.-Open-Champion. Angel Jr. versucht über den Umweg Canadian Tour in Papas Fußstapfen zu treten – wie zuvor auch schon sein älterer Bruder Federico. Am 4. Juni geht für Jung-Angel die Saison dort los.

Der Schlag der Woche

…gelang Nick Flanagan auf der Nationwide Tour. Am letzten Loch brauchte der Australier ein Birdie um ins Playoff gegen Cameron Percy zu gelangen. Doch sein Schlag ins Grün war eine Katastrophe. Der Ball nahm Kurs, mindestens 30 Meter über das Grün zu fliegen: der Titel war perdu. Doch dann…aber seht selbst.

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