Week in Review: Ausgabe 44/2011

Gal(a)-Vorstellung

Mit ihrem zweiten Platz beim herausragend besetzten Finale der LPGA Tour hat Sandra Gal für einen krönenden Abschluss ihrer Saison gesorgt, der sie zu einer ernsthaften Kandidatin für den Titel Deutschlands Golfer des Jahres macht – wenn es ihn denn gäbe. Stand sie vor einem Jahr noch auf Platz 132 der Damen-Weltrangliste, so liegt sie heute auf Rang 38. Noch beachtlicher wird es, wenn man nur die europäischen Damen nimmt, wo Gal mittlerweile zu den Top 5 gehört. In 20 Starts auf der LPGA Tour fuhr die 26-Jährige fünf Top-Ten-Platzierungen ein, darunter den erst zweiten Titel für eine Deutsche überhaupt. Und so ganz nebenbei sorgte sie auch noch für Zuschauerrekorde bei der Ladies German Open. Ein besseres Jahr hätte sie sich kaum wünschen können.

Woods verlässt Dubai für Abu Dhabi

Es traf zumindest die amerikanischen Medien unvorbereitet: Tiger Woods wird seine Saison 2012 nicht mit der Dubai Desert Classic wie in früheren Jahren, sondern bei der Abu Dhabi Championship beginnen. Das Problem für die PGA Tour: Damit kann Woods nicht wie sonst üblich an der parallel stattfindenden Farmers Insurance Open teilnehmen. Sofort begannen sich die Lager zu formieren. Einige Stimmen beschwerten sich wie üblich mal wieder über die Antrittsgelder mit denen die European Tour Stars anlockt, während Tiger Woods selber fabulierte er habe so viel tolles über das Turnier in Abu Dhabi gehört, dass er jetzt mal daran teilnehmen möchte. Beides Aussagen, die den Bullshit-Detektor Alarm schlagen lassen. Denn der Wechsel in Woods’ Terminplan hat höchstwahrscheinlich einen ganz simplen Grund: seinen neuen Sponsor. Anfang Oktober wurde bekannt, dass Rolex sich die Dienste von Woods gesichert hat und damit als erster Sponsor wieder auf den Tiger setzt. Die Dubai Desert Classic jedoch wird von Uhren-Konkurrent Omega gesponsert, während Rolex selber Ende 2010 einen Sponsorendeal mit der Abu Dhabi Championship eingegangen ist. Dass Woods also seinen Nahost-Auftritt ändern würde, war abzusehen – und das vermutlich für weniger Antrittsgeld als er in Dubai erhielt. Die Teilnahme wird vermutlich genauso in seinem Vertrag festgeschrieben sein, wie die der RBC-gesponserten Golfer Luke Donald, Jim Furyk und Co. bei der Canadian Open.

PGA-Tour-Q-School: Wer ist weiter, wer ist raus?

Die zweite Stufe der Q-School zur PGA Tour ist wohl der größte Druck, den ein Golfprofi erleben kann. Kommt man weiter, hat man zumindest auf der Nationwide Tour einen Status sicher. Scheitert man, muss man sich für das kommende Jahr eine andere Möglichkeit suchen, den Lebensunterhalt zu verdienen. In diesem Jahr fand man auf dieser Stufe einige Namen, die man dort nicht vermuten würde: einen Ex-Ryder-Cupper, einen ehemaligen Major-Sieger und gar eine ehemalige Nr.1 der Weltrangliste. Für alle drei ging es gut aus: Sowohl Boo Weekley, als auch Shaun Micheel und David Duval qualifizierten sich sicher für das Q-School-Finale ab 30. November. Doch nicht für alle ging es gut aus. Zu den Gescheiterten gehört mit Stefan Wiedergrün auch ein Deutscher, für den allerdings schon das Erreichen dieser Stufe ein Erfolg war. Ganz anders sieht es aus bei dem dreifachen PGA-Tour-Sieger Woody Austin, der sich ebensowenig durchsetzen konnte wie Ex-British-Amateur-Sieger Drew Weaver, die Supertalente Peter Uihlein und Russell Henley, die Veteranen Duffy Waldorf und Notah Begay, der Langzeitverletzte Jamie Lovemark und Joseph Bramlett – wodurch Tiger Woods offiziell wieder der einzige Afroamerikaner mit einer PGA-Tour-Karte ist. Weiter sind dagegen Seung-yul Noh, Jason Gore, das einstige Jahrhunderttalent Ty Tryon und Arnold Palmers’ Neffe Sam Saunders.

Marcel Siems frühzeitiges Saisonende

Marcel Siem hat seine Saison beendet, denn “weitere Startmöglichkeiten habe ich keine mehr”, schreibt er auf seiner Webseite. Bedauerlich, denn “so gut wie jetzt habe ich den Ball das ganze Jahr nicht getroffen, so dass es ruhig noch weiter gehen könnte.” Eine etwas seltsame Aussage, denn an der diese Woche stattfindenden South African Open hätte Siem durchaus noch teilnehmen können. Klar, der Reisestress wäre groß gewesen und das Turnier zählt nicht gerade zu den besser dotierten auf der European Tour. Aber andererseits hatte Siem vor kurzem noch verkündet, er würde gerne unter die Top 80 des Race to Dubai kommen – etwas wozu ein neunter Platz bei diesem Turnier gereicht hätte. Mit einem Sieg hätte er sogar noch eine zumindest theoretische Chance auf das Saisonfinale gehabt. Und selbst ein Scheitern wäre nicht schlimm gewesen, schließlich steht sein nächstes Turnier dann wieder erst am 26.1.2012 in Abu Dhabi an – also genug Zeit zur Erholung. Und dass es sich lohnt, eine gute Form wie Siem sie aktuell hat, gnadenlos auszureizen, zeigt momentan beispielsweise Gonzalo Fernandez-Castano.

Besetzungsprobleme

Einer verpatzten Generalprobe folgt eine glanzvolle Premiere sagt man. Hoffen wir einmal, dass es bei Alex Cejka auch so ist. Mit der Iskandar Johor Open wollte er eine Woche vor dem World Cup an der Seite von Martin Kaymer eigentlich seine Diensttauglichkeit beweisen. Stattdessen verpasste er den Cut – mal wieder. Zum letzen Mal sah der von einer Grasallergie geplagte Deutsche vor viereinhalb Monaten bei der Open de France das Wochenende. Angesichts der derzeitigen Formdiskrepanz zwischen Cejka und Siem würde man sich wünschen, Kaymer könne am kommenden Wochenende zusammen mit Marcel Siem antreten. Doch das wird durch das seltsame Qualifikationsreglement verhindert. Denn anders als beispielsweise Rory McIlroy konnte sich Martin Kaymer seinen Partner nicht aussuchen. Nur falls mehr als zwei Landsmänner unter den Top 100 der Welt sind, oder sich kein Spieler aus der Heimat unter den Top 500 der Welt befindet, hat der Top-Qualifizierte ein Mitspracherecht. Ansonsten muss er den nehmen, der am 22.August in der Weltrangliste am besten platziert war – satte vier Monate bevor das Turnier überhaupt stattfindet. Dass Siem mittlerweile an Cejka vorbeigezogen ist, war also egal. Nur ein freiwilliger Verzicht von Cejka hätte noch ein Änderung herbeifügen können, doch das wäre schön dumm von ihm gewesen. Schließlich ist der World Cup ein hochdotiertes Turnier mit garantierter Gewinnausschüttung und Cejka weiß noch nicht ob er im kommenden Jahr überhaupt eine Tourkarte hat.

Debütantenball

Gleich zwei Turniere fanden am vergangenen Wochenende statt, die zur European Tour zählen. Die Johor Open in Zusammenarbeit mit der Asian Tour und die South African Open in Verbindung mit der Sunshine Tour. Am Ende feierten bei beiden Veranstaltungen Spieler ihren ersten Sieg auf der European Tour. Während Joost Luiten bei der Johor Open als vierter Niederländer überhaupt (nach Rolf Muntz, Maarten Lafeber und Robert-Jan Derksen) einen Titel gewinnen konnte, sorgte Mulroy für ein ganz besonderes Jubiläum: den 100. südafrikanischen Sieg auf der European Tour. Der 33-Jährige hätte damit die Chance im kommenden Jahr die Mitgliedschaft auf der European Tour anzunehmen, wird aber wohl dankend darauf verzichten. Schließlich sicherte er sich als 21. der diesjährigen Nationwide Tour bereits die Rückkehr auf die PGA Tour.

Die 10 heißesten Golfer auf dem Planeten

Eigentlich war diese Woche mit keinen Veränderungen zu rechnen. Aber Jason Day war beim Presidents Cup so mies, dass er erst einmal aus den Top 10 fliegen muss. Ein Ersatz war schnell gefunden: Gonzalo Fernandez-Castano. Zwar spielte er nicht die am besten besetzten Felder, aber seine Bilanz in den letzten sieben Wochen: 6 Starts, 5 Top 12.Platzierungen, davon zwei zweite Plätze und ein Sieg. Oder um es in den Worten von Frank Buschmann zu sagen: der Mann ist heiß wie Frittenfett.

  1. Luke Donald (-)
  2. Rory McIlroy (-)
  3. Webb Simpson (-)
  4. Sergio Garcia (-)
  5. Lee Westwood (-)
  6. Charl Schwartzel (-)
  7. Adam Scott (-)
  8. Martin Kaymer (-)
  9. Fredrik Jacobson (+1)
  10. Gonzalo Fernandez Castano (new)

Gamezeen is a Zeen theme demo site. Zeen is a next generation WordPress theme. It’s powerful, beautifully designed and comes with everything you need to engage your visitors and increase conversions.

Kategorien